DoctorBox Logo
0
cart-icon

Appendizitis

von DoctorBox |
begutachtet von Priv.-Doz. Dr.med.Christian Benzing |
ICD-Code: K35.-

Bei einer Appendizitis – auch als Blinddarmentzündung bekannt – kommt es zu einer Entzündung des Wurmfortsatzes des Blinddarms. Typische Krankheitsanzeichen sind Schmerzen im rechten unteren Bauchbereich, Übelkeit, Appetitlosigkeit und Fieber. Breitet sich die Entzündung auf die Bauchhöhle aus, kann das ernste Komplikationen auslösen und sogar lebensgefährlich werden. Um das zu vermeiden, wird daher der entzündete Wurmfortsatz häufig schnell operiert. 
Lesen Sie hier alle wichtigen Informationen rund um die Krankheitssymptome, die Ursachen und die Behandlungsmöglichkeiten einer Appendizitis. 

Das passiert bei einer Appendizitis  

Eine Appendizitis ist die medizinische Fachbezeichnung für eine Blinddarmentzündung: Hierbei handelt es sich um eine entzündliche Erkrankung des sogenannten Appendix vermiformis, des Wurmfortsatzes, also nicht des gesamten Blinddarms. 

Der menschliche Darm unterteilt sich in den Dünndarm sowie in den Dickdarm. Am Magenausgang beginnt der Dünndarm, der sich in drei Abschnitte unterteilen lässt: Der erste Abschnitt ist der Zwölffingerdarm (Duodenum), dann folgt der Leerdarm (Jejunum) und der Krummdarm (Ileum). Durch die sogenannte Ileozäkalklappe (auch Bauhin-Klappe genannt) mündet der Dünndarm dann in den rechtsseitigen Dickdarm (Kolon). Der Dickdarm mündet schließlich in den Mastdarm (Rektum).  

Im Übergangsbereich des Dünndarms in den Dickdarm befindet sich das Zökum (aus dem Lateinischen „caecum“ = blind) – im Deutschen als Blinddarm bezeichnet. Hierhin mündet auch der Wurmfortsatz des Blinddarms (Appendix vermiformis). 

Der Blinddarm – von Medizinern als Appendix bezeichnet – ist der erste, sackartig ausgestülpte Teil des Dickdarms (Kolon). Er ist durchschnittlich sieben bis zehn Zentimeter lang, nur rund sechs bis sieben Millimeter dick und befindet sich im rechten Unterbauch.  
Bei einer akuten Appendizitis ist das Anhängsel des Blinddarms, der Wurmfortsatz entzündet. Hierzu kann es grundsätzlich in jedem Lebensalter kommen, doch am häufigsten sind Kinder und Jugendliche zwischen dem 10. sowie dem 15. Lebensjahr betroffen.  
Eine akute Entzündung des Wurmfortsatzes gehört zu den häufigsten Gründen für schlagartig einsetzende Bauchschmerzen. Für gewöhnlich machen sich die Schmerzen rund um den Bauchnabel herum bemerkbar. Der Schmerz kann auch im Oberbauch – zentral in der Magengegend – wahrnehmbar sein. Anschließend verlagert sich der Schmerz in den rechten Unterbauch hinein. Begleitet werden die Bauchschmerzen von Symptomen wie Übelkeit, Erbrechen, Durchfall oder auch Verstopfung.  

Wer Symptome einer Blinddarmentzündung feststellen kann, sollte zeitnah eine Ärztin oder einen Arzt konsultieren, damit eine geeignete Therapie eingeleitet werden kann. Rechtzeitig erkannt ist die Entzündung des Wurmfortsatzes nämlich sehr gut behandelbar. Ohne medizinische Behandlung kann es jedoch zu einem Aufplatzen des Wurmfortsatzes kommen, was eine lebensgefährliche Bauchfellentzündung nach sich ziehen kann. 

Im ICD-10, dem internationalen Krankheitsverzeichnis, findet sich die Appendizitis im Kapitel „Krankheiten der Appendix“ unter den Nummern K35.-K35.8. 

Die Stadien und Formen einer Appendizitis   

Medizinerinnen und Mediziner gliedern eine Appendizitis (Blinddarmentzündung) in mehrere Stadien: 

  • Katarrhalisches Stadium (Initialstadium der Appendizitis) 
    Hierbei kommt es zu einer Rötung und Schwellung des Wurmfortsatzes, aber es bildet sich kein Eiter. Die Entzündung kann sich in diesem Stadium auch noch spontan wieder zurückbilden, sie ist also noch reversibel.  

  • Ulcero-phlegmonöses Stadium  
    Die ganze Wurmfortsatzwand ist hier entzündet, deutlich angeschwollen und gerötet. Oftmals lassen sich auch Eiterauflagerungen erkennen.  

  • Gangränöse Appendizitis 
    Dieses Stadium kennzeichnet sich durch ein allmählich zerfallendes Gewebe. Hier ist die Gefahr, dass es zu einem Aufplatzen des Wurmfortsatzes kommt (Darmdurchbruch, Perforation). In vielen Fällen besteht auch eine – zumindest lokale – Entzündung des Bauchfells (Peritonitis). 

  • Perforierte Appendizitis 
    Hierbei handelt es sich um das am weitesten fortgeschrittene Krankheitsstadium.  
    Durch den Darmdurchbruch, die sogenannte Perforation, entsteht ein Loch. Durch dieses können krankmachende Keime zusammen mit Darminhalt in die Bauchhöhle gelangen. Die Gefahr einer lebensgefährlichen Bauchfellentzündung ist in einem solchen Fall sehr hoch. 

Blinddarmentzündung vs. Blinddarmreizung   

Eine Blinddarmentzündung ist nicht gleichzusetzen mit einer Blinddarmreizung, obwohl Letztere ähnliche Symptome wie eine Appendizitis verursacht. Auch hier zeigen sich vor allem auf der rechten Bauchseite Beschwerden, die schließlich in den Unterbauch wandern. Die betroffenen Personen berichten oftmals von einem typischen Druckschmerz im Bauch.  
Im Vergleich zu einer Blinddarmentzündung (Appendizitis) verschwinden jedoch bei einer Blinddarmreizung die Symptome wieder oder sie wiederholen sich in bestimmten Zeitintervallen.  

Der Übergang von einer Reizung des Blinddarms hin zu einer ernsthaften Entzündung des Wurmfortsatzes verläuft aber fließend. Hinz kommt, dass die Krankheitsanzeichen individuell sehr unterschiedlich sein können.  
Bei unklaren Schmerzbeschwerden im Bauchraum sollte daher immer ärztlicher Rat eingeholt werden, denn die Medizinerinnen und Mediziner können durch bestimmte Untersuchungsmethoden exakt feststellen, ob der Blinddarm akut entzündet ist.   

Haben Kinder länger als drei Stunden Bauchschmerzen, so sollte eine Blinddarmentzündung in Betracht gezogen und eine Ärztin oder ein Arzt konsultiert werden. 

Bei einer chronischen Blinddarmreizung ist es wichtig, dass die betroffenen Personen unter medizinischer Beobachtung bleiben, denn die chronische Reizung kann auch plötzlich in eine akute Appendizitis übergehen, die dann rasch behandelt werden muss. 

Symptome  

  • Eine Blinddarmentzündung (Appendizitis) ist an folgenden Anzeichen erkennbar:  

  • Heftige Bauchschmerzen  

  • Übelkeit  

  • Erbrechen  

  • Appetitlosigkeit 

  • Durchfall  

  • Verstopfung  

  • Belegte Zunge 

  • Fieber 

Zu Beginn machen sich die Bauchschmerzen um den Bauchnabel sowie manchmal auch im Bereich der Magengegend bemerkbar. Viele betroffene Patientinnen und Patienten beschreiben den Schmerz als diffus und nicht exakt zu lokalisieren. Innerhalb von rund acht bis zwölf Stunden wandern die Schmerzen nach unten in Richtung rechtsseitigen Unterbauch.  

Der Wurmfortsatz liegt nicht bei allen Menschen im Körper an derselben Stelle. Dementsprechend tauchen auch die Schmerzen nicht immer in derselben Bauchregion auf. Während bei einigen Menschen der Wurmfortsatz vor, über oder hinter dem Blinddarm liegt, ist er bei anderen fest am Dünndarm verankert.  

Beim Laufen – oder bei Kindern auch beim Hüpfen – entstehen durch die akute Entzündung des Blinddarms sogenannte Erschütterungsschmerzen. Diese Schmerzen führen häufig zu einem typischen Bewegungsablauf, der auch als Schmerzhinken oder Schonhinken bezeichnet wird. Die betroffenen Personen winkeln darüber hinaus häufig das rechte Bein zum Bauch hin an. 

Symptome für einen Blinddarmdurchbruch 

Ein charakteristischer Hinweis für einen Darmdurchbruch, eine sogenannte Perforation sind sehr starke Bauchschmerzbeschwerden, die ganz plötzlich wieder verschwinden. Durch das entstehende Loch in der geschädigten Darmwand kann der Appendix-Inhalt in den Bauchraum entweichen und der Druck lässt schlagartig nach. 

Gelangt jedoch das Gemisch aus Bakterien, Kot und Schleim in den Bauchraum, so kann das lebensgefährliche Folgen nach sich ziehen. Die Immunabwehr des Körpers lässt sofort die Alarmglocken läuten und es kommt zu einer starken Entzündungsreaktion, die mit sehr intensiven Schmerzbeschwerden sowie mit stetig steigender Körpertemperatur verbunden ist.  

Appendizitis bei Kindern, Senioren und schwangeren Frauen 

Bei kleinen Kindern, Jugendlichen, älteren Menschen sowie werdenden Müttern verläuft eine akute Entzündung des Blinddarms häufig anders als bei Erwachsenen – und das erschwert die Diagnose zum Teil erheblich. 

  • Kinder leiden meistens unter stärkeren Symptomen als Menschen im höheren Lebensalter. Darüber hinaus erstrecken sich die Schmerzen der kleinen Patientinnen und Patienten meist über den ganzen Bauchraum. Begleitet werden die Bauchschmerzen von Übelkeit.  
    Gerade bei kleinen Kindern kann sich eine Appendizitis aber auch durch ein untypisches Krankheitsbild äußern, so beispielsweise mit Fieber, jedoch ohne Bauchschmerzen – und auch umgekehrt.  

  • Bei Senioren verläuft die Appendizitis hingegen oftmals schleichend. Charakteristische Krankheitssymptome wie Bauchschmerzen und Erbrechen sind bei ihnen nicht so intensiv ausgeprägt. Auch Fieber tritt nur in wenigen Fällen auf.   

  • Der gesamte Darm verschiebt sich bei Frauen in der Schwangerschaft aus der üblichen Position und so verlagert sich auch der Appendix aus dem Unterbauch in den mittleren bzw. oberen Bereich des Bauches.  
    Verantwortlich dafür ist die stetig wachsende Gebärmutter. Die typischen Schmerzbeschwerden können sich dementsprechend auch an untypischen Orten bemerkbar machen, häufig auch im Rücken.  

Die Symptome einer Blinddarmentzündung bei Frauen und Männern unterscheiden sich nicht voneinander.  

Symptome einer chronischen Appendizitis 

Eine chronische Appendizitis ist nicht auf einen bestimmten Zeitpunkt begrenzt, sondern macht sich immer wieder neu bemerkbar.  
Die typischen Krankheitssymptome zeigen sich hier über mehrere Jahre hinweg jeweils nur für kurze Zeit und klingen dann nach wenigen Stunden wieder ab. Medizinerinnen und Mediziner sprechen in einem solchen Fall von einer chronisch-rezidivierenden Appendizitis.  

Verlauf 

Der exakte Verlauf einer akuten Appendizitis hängt vom Zeitpunkt der Diagnosestellung ab. Darüber hinaus spielt auch die Art der Behandlung durch die Ärztin oder den Arzt eine wichtige Rolle. Wird der entzündete Wurmfortsatz frühzeitig vollständig entfernt, sind die Heilungsaussichten in der Regel gut: In einem solchen Fall heilt die Appendizitis folgenlos wieder aus.  

Ohne eine geeignete medizinische Behandlung kann es im Krankheitsverlauf, aber zu gefährlichen Folgekomplikationen kommen.  

Hierzu gehören beispielsweise:  

  • Durchbruch des Wurmfortsatzes (Perforation):  
    Diese gefährliche Folgekomplikation betrifft rund zehn Prozent der Patientinnen und Patienten. Hierbei entsteht in der Darmwand ein Loch, durch das infektiöse Keime zusammen mit dem Darminhalt in den umliegenden Bauchraum entweichen können.  
    Die Entzündung breitet sich dann auf das Bauchfell aus und es kommt zu einer Bauchfellentzündung (Peritonitis): Die Schmerzen intensivieren sich schlagartig und betreffen den gesamten Bauchraum. Die Muskulatur beginnt sich zu verspannen und die Bauchdecke wird sehr hart. Diese lebensgefährliche Folgekomplikation erfordert sofort eine Operation.  

    Nach einem Darmdurchbruch kann es auch zur Bildung von Eiterherden (Abszessen) in bestimmten Bauchregionen kommen. Diese können zu lang anhaltenden Störungen der Darmtätigkeit führen, bis hin zu einem Darmverschluss (Ileus) oder einer vollständigen Darmlähmung, einer sogenannten Darmparalyse.   

  • Bei Morbus Crohn Patientinnen und Patienten können sich unter Umständen Fisteln bilden: Hierbei handelt es sich um röhrenförmige Verbindungen zwischen Körperorganen, in diesem Fall zwischen dem Wurmfortsatz sowie anderen Abschnitten des Darms. Auch in anderen Körperorganen wie etwa Uterus (Gebärmutter) sowie Harnblase kann es zur Fistelbildung kommen.  

Solche Folgekomplikationen im Rahmen einer akuten Appendizitis sind jedoch eher selten. 

Ursachen und Risikofaktoren  

Die häufigste Ursache einer Appendizitis sind Verstopfungen zwischen dem Blinddarm sowie dem Wurmfortsatz. 
Dieses Blinddarm-Anhängsel hat nämlich einen Eingang, jedoch keinen Ausgang. So können sich Kotsteine (sogenannte Koprolithe) oder Speisereste ablagern, in selteneren Fällen auch Fremdkörper wie verschluckte Murmeln oder Obstkerne (Melone oder Kirsche). Infolgedessen stauen sich im Appendix Sekrete an, wodurch sich Darmkeime gut vermehren und eine Infektion hervorrufen können.   

Auch eine ungünstige Lage des Wurmfortsatzes (beispielsweise ein Abknicken) kann den Sekretabfluss behindern und somit unter Umständen eine Entzündung hervorrufen. Nur in sehr seltenen Fällen sind Darmwürmer oder Darmtumoren die Ursache für eine Appendizitis.  

Außenfaktoren wie zum Beispiel Stress spielen bei einer Blinddarmentzündung in der Regel keine Rolle.  

In manchen Fällen kann eine Blinddarmentzündung auch chronisch-entzündliche Darmkrankheiten wie Colitis ulcerosa oder Morbus Crohn begleiten. In solchen Fällen breitet sich die Entzündung vom (primären) Ursprungsherd auf den Wurmfortsatz aus.  

Auch bakterielle Infektionen des Darmes, sogenannte bakterielle Kolitiden, kommen als Auslöser einer Appendizitis infrage. Diese können diverse Abschnitte des Darms betreffen, darunter auch den Wurmfortsatz. 

Therapie  

Je frühzeitiger eine Appendizitis therapiert wird, desto besser sind die Aussichten. Besteht der Verdacht auf eine leichte Entzündung, eine sogenannte appendizitische Reizung oder eine Appendikopathie, sollten die Betroffenen für eine Darmentlastung sorgen. Das gelingt durch eine Schonkost wie Kräutertee und Zwieback, durch ausreichende Bettruhe sowie eine Kühlung des Unterbauchs. Häufig können durch solche Behandlungsmaßnahmen die Beschwerden gelindert werden, sodass kein Klinikaufenthalt erforderlich ist.  

Bei stärkeren Beschwerden und deutlichen Anzeichen einer Appendizitis müssen die betroffenen Personen zunächst einmal zur Beobachtung in ein Krankenhaus. In dieser Zeit darf keine Nahrung aufgenommen werden, denn im Fall einer notwendigen Vollnarkose kann es zu Komplikationen kommen. Außerdem muss der Darm möglichst geschont werden. 

Meistens wird der entzündete Wurmfortsatz operativ entfernt, für gewöhnlich in den ersten 24 Stunden, im besten Fall sogar noch früher, denn das Hauptziel ist es, einen Blinddarmdurchbruch (Perforation) zu vermeiden.  
Bei Kindern mit einer unkomplizierten Appendizitis kann auch eine antibiotische Therapie oder eine Behandlung mit Schmerzmitteln sinnvoll sein. Bringt diese Therapie nicht den gewünschten Erfolg mit sich, so muss eine Operation erfolgen.  

Ist die Entzündung bereits sehr weit fortgeschritten, so muss diese zunächst mit einer intravenösen Flüssigkeitsgabe sowie einer Antibiotika-Therapie eingedämmt werden. Sobald es der allgemeine Gesundheitszustand der Patientin oder des Patienten zulässt, wird die Blinddarmoperation durchgeführt. Ärztinnen und Ärzte prüfen im individuellen Einzelfall immer genau, wann eine konservative Behandlung noch möglich ist und wann sich ein operativer Eingriff nicht länger aufschieben bzw. vermeiden lässt. 

Operation  

Die Operation einer Appendizitis gehört zu den häufigsten operativen Eingriffen.
Der entzündete Wurmfortsatz kann auf zweierlei Weise entfernt werden, entweder durch eine offene Operation, also durch einen Bauchschnitt oder durch einen minimal-invasiven, laparoskopischen Eingriff, sogenannte „Schlüsselloch-Technik“.  
Mittlerweile hat sich das minimal-invasive Operationsverfahren weitestgehend durchgesetzt. Egal, welche der beiden OP-Verfahren jedoch angewendet wird, eine Vollnarkose ist immer erforderlich. Die offene Bauchoperation dauert im Schnitt zwanzig Minuten, der laparoskopische Eingriff nicht wesentlich länger.  
Die operierende Ärztin oder . der operierende Arzt entscheidet anhand diverser Kriterien wie etwa dem Krankheitsbefund, dem Körpergewicht sowie dem gesundheitlichen Allgemeinzustand der Patientin oder des Patienten, welche Methode am besten geeignet ist.   

Findet der operative Eingriff rechtzeitig statt und läuft er komplikationsfrei ab, so kann die Patientin oder der Patient im Allgemeinen nach zwei bis drei Tagen die Klinik wieder verlassen. Nach einem Blinddarmdurchbruch ist hingegen eine längere postoperative Antibiotikatherapie erforderlich. In einem solchen Fall muss die oder der Betroffene rund eine Woche oder gar noch länger stationär im Krankenhaus verbleiben.  

Mögliche operative Komplikationen und Risiken 

Im Rahmen der Blinddarmoperation kommt es so gut wie nie zu Verletzungen anderer Darmabschnitte oder anderer Körperorgane. Beide Operationsverfahren können – wie jeder andere operative Eingriff auch – in sehr seltenen Fällen zu Infektionen oder Nachblutungen führen. So kann es nach einer Bauchschnitt-OP zu einem sogenannten Bauchdeckenabszess kommen. Hierbei sammelt sich unter der Bauchdecke Eiter an, der abgelassen werden muss. Diese Folgekomplikation kommt nach einer Laparoskopie seltener vor. Nach der minimal-invasiven Methode verheilt auch die Operationswunde schneller, denn sie ist wesentlich kleiner. In sehr seltenen Fällen kann es auch zu sogenannten Nahtinsuffizienz kommen. Die Naht geht in einem solchen Fall an der Stelle, an der der Wurmfortsatz des Blinddarms abgetrennt wurde, wieder auf. Dadurch kann es zum Austritt von Darminhalt wie etwa Stuhl oder zur Abszessbildung kommen. 

Nach der Operation 

In der Regel dürfen die betroffenen Patientinnen und Patienten nach der Blinddarmoperation wieder trinken. Auch mit dem Kostaufbau wird im Allgemeinen frühzeitig begonnen: In der Regel wird noch am selben Tag Flüssigkost wie etwa Suppen oder Tee verabreicht. Da sich die Betroffenen dann für gewöhnlich noch stationär im Klinikum befinden, wird genau beobachtet, wie schnell sich die Darmfunktionen wieder regulieren.  
Hat sich der Allgemeinzustand der Patientinnen und Patienten stabilisiert und die Darmfunktion wieder normalisiert, so kann das Krankenhaus nach wenigen Tagen wieder verlassen werden.   

Das können Sie selbst tun  

  • Eine direkte Prävention gegen eine Appendizitis gibt es nicht. Sobald jedoch Beschwerden und Symptome auftreten, sollten Sie schnell reagieren und diese ärztlich abklären lassen. Auf diese Weise lässt sich ein schnelles Fortschreiten der Entzündung vermeiden. Gehen Sie lieber einmal mehr als zu wenig zur Ärztin oder zum Arzt: Eine zu spät erkannte Blinddarmentzündung kann sehr gefährlich werden. 

  • Halten Sie bei sehr leichten Beschwerden Schonkost ein, um Ihren Darm zu schonen. Trinken Sie viel Tee, setzen Sie Suppen auf den Speiseplan und greifen Sie zu Zwieback, geriebenem Apfel oder Möhrchen.  

  • Obst, frisches Gemüse und Vollkornprodukte regen die Darmbewegungen an und unterstützen somit die Verdauung.  

  • Seien Sie achtsam beim Essen bestimmter Fruchtsorten: Nicht nur Kirschkerne können leicht zu Verstopfungen führen, sondern auch Melonen- oder Traubenkerne.  

  • Nach einer Blinddarmoperation sollten Sie sich körperlich ausreichend schonen. Vermeiden Sie anstrengende Aktivitäten und heben Sie auch keine schweren Gegenstände, bis alles vollständig ausgeheilt ist.