Cannabis Entzug Medikamente

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Aktualisiert am: 02.04.2024
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Cannabis Entzug Medikamente: alles Wichtige in 30 sec.

  • Entgegen der weit verbreiteten Meinung kann Cannabis eine Abhängigkeit auslösen und Entzugssymptome verursachen.
  • Viele Suchtkranke suchen nach Medikamenten, mit denen sie den Entzug schneller und sanfter durchführen können.
  • Die Forschung zur medikamentösen Behandlung der Cannabis-Abhängigkeit steckt noch in den Kinderschuhen, zeigt aber vielversprechende Ansätze.
  • Bei der Behandlung der Suchterkrankung hat sich die kognitive Verhaltenstherapie besonders bewährt.
  • In einem qualifizierten stationären Entzug gehen Betroffene die körperliche und psychische Seite der Abhängigkeit gezielt an.
Inhalt

Den THC Entzug mit Medikamenten erleichtern

Mit dem Kiffen aufhören – für viele Cannabis-Konsumenten, die bereits seit Jahren regelmäßig Cannabis (insbesondere das psychisch wirksame Tetrahydrocannabinol, THC) zu sich nehmen, ist das leichter gesagt als getan. Denn entgegen der weit verbreiteten Meinung können Marihuana und Haschisch sehr wohl eine Abhängigkeit auslösen. Ein THC Entzug kann folglich unangenehme Entzugserscheinungen mit sich bringen. Daher wünschen sich viele Betroffene Cannabis-Entzug-Medikamente, um sich den Ausstieg aus der Suchtspirale zu erleichtern. Doch ist ein THC Entzug mit Medikamenten tatsächlich möglich? Der nachfolgende Beitrag klärt darüber auf, ob und welche Arzneimittel dabei helfen können, von Cannabis zu entziehen.

Was sind Cannabis Entzugsmedikamente?

Unter Cannabis Entzugsmedikamenten werden Arzneimittel zusammengefasst, die den Entzug von THC erleichtern sollen. Dabei kann es sich um Substanzen handeln, die

  • das Suchtverlangen reduzieren,
  • Entzugserscheinungen lindern und/oder
  • das Rückfallrisiko verringern.

Die größte Evidenz existiert derzeit für Mittel, die bei Entzugssymptomen helfen.

Aktuelle Studienlage: Welche Medikamente helfen, wenn man mit dem Kiffen aufhören will?

Der deutschlandweite Konsum von Cannabis ist in den letzten Jahren vergleichsweise stabil geblieben. Jedoch steigt der THC-Gehalt in den Produkten seit geraumer Zeit kontinuierlich an 1. Dadurch verstärkt sich zum einen die Wirkung der Droge, zum anderen wächst die Gefahr für eine Cannabis-Abhängigkeit sowie daraus resultierende körperliche und/oder psychische Folgeschäden. Dies wiederum hat nicht nur persönliche Auswirkungen für die Betroffenen, sondern belastet auch das Gesundheitssystem sowie die Gesellschaft als Ganzes. Entsprechend werden derzeit viele Studien durchgeführt, bei denen verschiedene Substanzen und deren Auswirkung auf die Behandlung bei Cannabis-Sucht untersucht werden.

WICHTIG: Die nachfolgend dargestellten Forschungsansätze werden noch nicht therapeutisch eingesetzt. Für den Cannabis-Entzug gelten nach wie vor die Standards der S3-Leitlinien. Sie gewährleisten eine optimale Behandlung und Sicherheit für Patienten.

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Forschung: CBD bzw. Cannabidiol gegen Cannabis-Konsum

Cannabidiol (CBD) ist ein natürlicher Inhaltsstoff von Cannabis, der allerdings keine berauschende Wirkung besitzt. Es gibt erste Studien, die darauf hindeuten, dass CBD einen Entzugsversuch von Cannabis unterstützen kann 2. Allerdings gilt: Bislang handelt es sich um erste Ergebnisse bei sehr kleiner Teilnehmerzahl. Ob sich die Beobachtungen reproduzieren lassen, ist noch völlig unklar. Dementsprechend muss erst noch weiter untersucht werden, ob CBD für eine wirksame Therapie bei Cannabis-Abhängigkeit geeignet ist. Wichtig: Das CBD, welches für die medizinisch-therapeutische Behandlung von Patienten eingesetzt wird, ist nicht mit den Lifestyle-CBD-Produkten zu vergleichen, die derzeit in diversen Online-Shops angeboten werden. Zur Verdeutlichung: Bei einer vom University College London durchgeführten Studie ließen sich Effekte erst ab einer Dosis von 400 mg Cannabidiol nachweisen – derartige Wirkstoffkonzentrationen sind mit CBD-Lifestyle-Produkten normalerweise nicht zu erreichen.

Forschung: Cannabinoid-Rezeptor-1(CB1)-Agonisten zur Verhinderung von Craving

Bei einem Rezeptor-Agonisten handelt es sich um einen Wirkstoff, der im Gehirn des Menschen ähnlich wirkt wie ein Suchtmittel, aber mit eindeutiger Wirkstoffkonzentration und Dosierung medizinisch eingesetzt werden kann. Die Idee bei Medikamenten mit Wirkstoffen wie Nabiximol oder Dronabinol ist die, dass die Mittel die Entzugssymptome verringern und entsprechend dabei helfen, vom Konsum sowie der Wirkung der Droge loszukommen. Auch hier sind erste Studien durchaus vielversprechend 3.

Forschung: Gabapentin als Unterstützung der Therapie bei Cannabis-Sucht

Gabapentin ist ein Wirkstoff, der auch in der Behandlung von Patienten eingesetzt wurde, die von Alkohol abhängig sind. Erste Studien zeigten, dass die Substanz das Potenzial haben kann, sowohl das Aufkommen von Entzugssymptomen positiv zu beeinflussen als auch beim Verzicht auf den Konsum des Rauschmittels zu unterstützen 3. Ob sich die Beobachtungen reproduzieren lassen, ist noch völlig unklar. Dementsprechend besteht auch hier weiterer Untersuchungsbedarf.

Forschung: Hydrolase-Hemmer fördert den Cannabis-Entzug

Nachdem Tierversuche gezeigt haben, dass eine Blockade der sogenannte Fettsäureamid-Hydrolase zu einer Linderung von belastenden Entzugserscheinungen führen kann, wurde eine Studie durchgeführt, bei welcher ein Hydrolase-Hemmer zur Bekämpfung von Entzugssymptomen bei Patienten mit einer Abhängigkeit von Cannabis eingesetzt wurde. Die Ergebnisse waren signifikant, weshalb davon ausgegangen wird, dass dieser Ansatz für die zukünftige Behandlung von Cannabis-Suchtproblemen unter Umständen hilfreich sein könnte 4.

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Der Schlüssel zur erfolgreichen Überwindung der Sucht liegt immer im Verstehen der Ursachen und dem Entwickeln von individuellen Strategien für den Umgang mit suchtauslösenden Situationen. Mit professioneller Hilfe können Sie sich aus der Sucht befreien und in ein selbstbestimmtes Leben zurückfinden.

Vorsicht bei Selbstmedikation im kalten Entzug

Immer wieder findet man im Internet Hinweise auf angebliche „Wundermittel“, mit denen man bequem und komplikationslos von Cannabis entziehen könne. Doch Vorsicht: Eine Wirksamkeit dieser frei verkäuflichen Präparate ist in vielen Fällen nicht belegt. Entsprechend kann es passieren, dass die Effekte dieser Tropfen oder Tabletten gen Null geht. Das ist für die Betroffenen nicht nur ärgerlich, sondern kann gravierende Folgen nach sich ziehen: Wer sich auf ein unwirksames Hilfsmittel gegen THC Entzug verlässt, gerät unter Umständen in einen regelrechten Teufelskreis, in dem Entzugsversuche und Rückfälle sich abwechseln. Noch schlimmer wird es nur, wenn die Betroffenen nicht nur von THC abhängig sind, sondern einen riskanten Mischkonsum mit Alkohol und anderen Drogen pflegen. Hier kann es beim Entzug sowie der Einnahme willkürlicher Arzneimittel zu gefährlichen Wechselwirkungen kommen.

Hilfe bei THC-Entzug: Professionelle Behandlung von Patienten erfolgt individuell

Ein Allheilmittel für Patienten mit chronischem Cannabiskonsum gibt es nicht. Die aktuelle Studienlage ist zwar vielversprechend, jedoch existiert bislang keine medikamentöse Therapie, mit der sich eine Abhängigkeit gezielt behandeln ließe. Tatsächlich zeigen Übersichtsstudien, dass von allen denkbaren Behandlungsmethoden die kognitive Verhaltenstherapie derzeit die besten Ergebnisse verspricht.

Diese steht auch bei einer stationären Entzugstherapie von Cannabis-Konsumenten im Fokus: Hier entgiften die Betroffenen nicht nur in einem medizinisch-therapeutisch begleiteten Setting, sondern werden zusätzlich auf psychischer Ebene von der illegalen Droge entwöhnt. Das beinhaltet einzel- und gruppentherapeutische Maßnahmen genauso wie Sitzungen mit Familienangehörigen.

Auch bei einer stationären Entzugstherapie können ergänzend Medikamente verabreicht werden. Diese behandeln jedoch vornehmlich die Nebenwirkungen der Cannabisentzugs: Depressionen, Schlafstörungen, innere Unruhe sowie Angst- und Panikstörungen. Welches Arzneimittel in Frage kommt und wie hoch die Dosis ist, in der Betroffene es einnehmen sollen, wird dabei individuell festgelegt. Denn Fakt ist: Nicht jeder benötigt Medikamente, um mit dem Kiffen aufzuhören.

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    „Erfolgreiche Suchttherapie durch Behandlung der psychischen Grunderkrankung“ – Gesundheitsbote NRW

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    „Bestmöglich den Weg aus der Sucht schaffen“ – Veröffentlichung zum Thema „Frauengesundheit“ als Beilage zur Welt, Juni 2019

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    „Beim Verzicht zählt jeder Tag“ – Focus Online, Januar 2019

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    „Entgiften Sie Ihren Körper: Schluss mit Alkohol, Zigaretten & Co.“ – Gesundes Bayern, November 2018

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    „Wie Stars mit der Betty-Ford-Methode von Drogen loskommen“ – Focus, August 2018

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    „Wo die Promis ihre Süchte bekämpfen: So verläuft die Therapie in der Betty Ford Klinik“ – Stern, August 2018

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    „My Way Betty Ford Klinik setzt auf Diskretion“ – infranken.de, Juli 2013

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    „Suchtklinik für Manager“ – Deutschlandradio, November 2006

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    „Agenda: Trinker in Nadelstreifen“ – Financial Times Deutschland, November 2006

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    Quellenangaben

    1 Europäische Beobachtungsstelle für Drogen und Drogensucht (2021), Europäischer Drogenbericht 2021: Trends und Entwicklungen, Amt für Veröffentlichungen der Europäischen Union, Luxemburg, S. 16 f., https://www.emcdda.europa.eu/system/files/publications/13838/2021.2256_DE0906.pdf (Datum des Zugriffs: 07.03.2022)

    2 Müller, Celina, „Therapie von Cannabisabhängigkeit – Hilft CBD beim Cannabis-Entzug?“, DAZ-online, https://www.deutsche-apotheker-zeitung.de/news/artikel/2020/09/07/hilft-cbd-beim-cannabis-entzug/chapter:1 (Datum des Zugriffs: 08.03.2022)

    3 Walther Lisa et al., “Evidence-based treatment options in cannabis dependency”, In: Dtsch Arztebl Int 2016, 113: 653–9, DOI: 10.3238/arztebl.2016.0653, https://www.aerzteblatt.de/archiv/182541/Evidenzbasierte-Behandlungsoptionen-der-Cannabisabhaengigkeit (Datum des Zugriffs: 08.03.2022)

    4 Müller, Thomas, „Wirkstoff zum Cannabis-Entzug“, In: ÄrzteZeitung, https://www.aerztezeitung.de/Medizin/Wirkstoff-zum-Cannabis-Entzug-226934.html (Datum des Zugriffs: 08.03.2022)

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