Helligkeit, Kontrast und Schwarzwert
Mit dem Helligkeitsregler des Foris FG2421 können wir die Leuchtdichte zwischen 55 und 338 cd/m² einstellen. Im Datenblatt werden maximal 400 cd/m² genannt, diesen Wert erreichen wir nicht, aber auch so ist die Maximalhelligkeit völlig in Ordnung.
Der Regelbereich ist gut ausgelegt, in sehr dunklen Räumen findet man ebenso eine passende Einstellung wie in sehr hellen Umgebungen. Bei unserer empfohlenen Arbeitsplatzhelligkeit von 140 cd/m² steht der Regler erst in Position 25. Diese Ergebnisse gelten für das Web-Profil, andere Profile mit aktivem Turbo 240-Modus liefern deutlich weniger Licht.
Die gemessenen Schwarzwerte sind VA-typisch sehr niedrig, wir messen zwischen 0,013 und 0,0082 cd/m². Das mittlere Kontrastverhältnis errechnen wir zu sehr guten 4.100:1.
Bildhomogenität
Die Helligkeitsverteilung ist nur zufriedenstellend. Das linke Fünftel des Bildschirms ist 10 Prozent dunkler als die Mitte, der Bereich oben rechts ist auch nicht besser. Der Mittelwert über alle 15 Messpunkte liegt bei 93 Prozent. Alle Werte bleiben messtechnisch aber deutlich unterhalb der Sichtbarkeitsschwelle für das bloße Auge.
Bei der Farbreinheit sind es drei Ausreißer unten rechts, die dem FG2421 eine schlechte Bewertung einbringen. Mit 5,5 deltaE liegt das Maximum ebenso wie der zweitgrößte Wert von 4,7 schon im sichtbaren Bereich. Die übrigen Werte sind durchweg sehr viel besser, das mittlere deltaE von 1,7 bekäme für sich alleine eine zufriedenstellende Note.
Die beschriebenen Problempunkte sind nur für die Messsonde sichtbar, das bloße Auge findet in der Fläche keine auffälligen Aufhellungen oder Verfärbungen. Bei größeren Blickwinkeln überzieht sich das Panel zunehmend mit einem tiefgrauen Schimmer, der in der farbkritischen Ecke unten rechts am deutlichsten aufscheint.
Coating
Die Oberflächenbeschichtung des Panels (Coating) hat auf die visuelle Beurteilung von Bildschärfe, Kontrast und Fremdlichtempfindlichkeit einen großen Einfluss. Wir untersuchen das Coating mit dem Mikroskop und zeigen die Oberfläche des Panels (vorderste Folie) in extremer Vergrößerung.
Das Panel des FG2421 ist nur schwach mattiert und zeigt einen sehr deutlichen Glanz (Semi-Glossy). Die Entspiegelung funktioniert bei weitem nicht so effektiv wie bei matten Panels, von hinten oder seitlich einfallendes Fremdlicht kann schnell lästig werden.
Die einzelnen Subpixel werden in der Makroaufnahme nahezu glasklar wiedergegeben. Für die Schärfeleistung und den Bildkontrast ist das eine optimale Voraussetzung. Der berüchtigte Kristalleffekt (Glitzern) kann hier nicht entstehen.
Blickwinkel
Im Eizo Foris FG2421 kommt ein MVA Panel von Sharp (LQ235D1LW03) zum Einsatz. Es handelt sich um ein 120Hz 8-bit Panel mit Frame Rate Control (FRC). Das Foto zeigt den Bildschirm des FG2421 bei horizontalen Blickwinkeln von +/- 75 Grad und vertikalen von +60 und -45 Grad. Obwohl in dem Eizo FG2421 ein MVA-Panel seine Arbeit verrichte, kämpft das Gerät mit den Winkeln und kann hier die Stabilität aktueller IPS-Panels nicht erreichen.
Bei knackigen Farben fällt diese Schwäche weniger ins Gewicht, aber sobald die Farben dezenter werden, sind die Farbveränderungen durch den Blickwinkel sichtbar. Über grauen Flächen schwebt ein silberner Schimmer, je nachdem in welche Ecke des Displays geschaut wird.
Subjektiv sind die Farbveränderungen durch den Blickwinkel zwar nur gering, aber die feinen Unterschiede lassen sich dennoch wahrnehmen. Das Bild wirkt daher auf die ganze Fläche betrachtet nicht ganz gleichmäßig. Farben die eigentlich an verschiedenen Positionen identisch sein sollten, sind es nicht. Betrachter, die weit am Rand des Monitors sitzen, kommen nur zu einem eingeschränkten Genuss. Wie auf dem Bild zu sehen, wirken die Farben sehr gräulich.
Farbwiedergabe
Bei Monitoren für den Consumer- und Office-Bereich testen wir zunächst die Farbwiedergabe in der Werkseinstellung nach dem Reset sowie – falls vorhanden – in einem sRGB-Modus. Anschließend wird der Monitor mit Quato iColor Display kalibriert.
Für die Messungen verwenden wir eine eigene Software, als Messgeräte werden ein X-rite i1 DisplayPro Colorimeter und ein X-rite i1 Pro Spektrofotometer eingesetzt.
Farbraumabdeckung
Die Farbraumuntersuchung zeigt, dass der FG2421 den sRGB-Farbraum mit 90 Prozent abdeckt und haarscharf noch eine gute Wertung erzielt.
Die Erläuterungen zu den folgenden Charts haben wir für Sie zusammengefasst: DeltaE Abweichung für Farbwerte und Weißpunkt, DeltaC Abweichung für Grauwerte und Gradation.
Vergleich der Werkseinstellung mit dem sRGB-Arbeitsfarbraum
Nach dem Reset im OSD sind folgende Werte vorgegeben: Modus FPS I, Farbeinstellung 6500K, Gamma FPS (High), Helligkeit 100 und Kontrast 50. Da Spieleeinstellungen in den meisten Fällen wenig Wert auf Farbtreue legen, wählen wir die Web-Einstellung, die laut Handbuch für die Anzeige von Webbrowsern geeignet ist.
In der Web-Einstellung trifft der Weißpunkt die vorgegebene Farbtemperatur von 6500K sehr genau. Auch die Graustufen bleiben fast alle in einem engen Bereich von +/- 100K, dennoch sind die deltaC-Abweichungen und der Rangewert wegen der unbefriedigenden Farbmischung ziemlich hoch. Die Gammakurve verläuft einigermaßen parallel zur Normkurve, aber bei 2,4 statt 2,2 und damit zu hoch.
Einen sRGB-Modus bietet der FG2421 nicht, daher untersuchen wir auch die Buntfarben in der Werkseinstellung. Hier fallen vor allem die hohen Abweichungen der Grundfarben Rot und Grün auf, auch die Mischfarben gelingen nicht überzeugend.
Für normale Anwendungen im Bereich Office, Internet und auch Video ist die Farbwiedergabe nicht zu beanstanden. Für farbverbindliches Arbeiten reicht sie jedoch keinesfalls, hier können wir nur eine sehr schlechte Note vergeben.
Die ausführlichen Testergebnisse können als PDF Datei heruntergeladen werden.
Vergleich des kalibrierten Monitors mit dem sRGB-Arbeitsfarbraum
Durch die Kalibrierung und Profilierung wird eine möglichst hohe Neutralität und Linearität der Farbwiedergabe erzielt. Farbechtheit (im Rahmen der Monitorgrenzen) erreicht man erst im Zusammenspiel mit farbmanagementfähiger Software.
